Birgits Online-Kurs: Sorbische Ostereier

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Jetzt geht's an das Produzieren der Eier.

Befeuchtet ein Geschirrtuch mit Essig (es muss gut feucht sein) und reibt die Eier gründlich ab. Die Eier auf keinen Fall irgendwie waschen. Der Essig reinigt das Ei und entfettet es, Ihr kriegt alles damit ab, den Hühnerdreck und auch die Stempel, die ein Ei heutzutage hat. Aber bitte nicht mit eingecremten Händen arbeiten. Solltet Ihr Creme an den Fingern haben, dann reibt sie vorher mit Essig ab.

Jetzt lasst Ihr das Ei trocknen. Danach teilt Ihr es mit dem Bleistift der Länge nach in Viertel, und dann zeichnet Ihr rundherum eine Linie in der Mitte. Ich mache das frei nach Schn..., wer sich das nicht zutraut, legt ein Gummiband um das Ei und zeichnet das nach. Es muss nicht hundertprozentig sein. Ich arbeite immer mit 3 Eiern, das ist ziemlich optimal.

Nun überlegt Ihr euch, was genau Ihr auf das Ei machen wollt. Es gibt verschiedene Muster, die ich Euch im Laufe des Lehrganges zeigen werde. Zuerst entscheiden wir uns für eine zweite Linie in der Mitte des Eies (linkes Ei), dann für 4 versetzte Halbkreise (mittleres Ei) und für insgesamt 12 Kreise auf dem Ei (rechtes Ei). Diese Kreise habe ich mit einer Schablone gezeichnet.

Nun geht die eigentliche Arbeit los:
Zündet die Lampe oder was auch immer unter Eurem Wachs steht, an und lasst das Wachs heiß werden. Die richtige Temperatur könnt Ihr messen, indem Ihr die Stecknadel mit Kopf nehmt, in das Wachs eintaucht und auf einem Probe-Ei (dieses Ei darf ruhig ein ausgemustertes sein) damit eine Linie zieht. Wenn diese Linie sich von oben nach unten gleichmäßig verjüngt, ohne Unterbrechungen, dann ist das Wachs heiß genug. Es qualmt jetzt ganz leicht. Wird es mehr Qualm, dann ist es zu heiß und die Federn verbrühen darin. Dann müsst Ihr die Wärmequelle zurückschalten.

Für diejenigen die es so machen möchten wie ich: Das Wachs kann auch mal anfangen zu brennen. In diesem Fall: Keine Panik! Nicht pusten o. ä., zieht die Lampe weg, macht sie aus, legt ein vorbereitetes Tuch über den Löffel und erstickt damit die Flamme.

Und für alle gilt: Niemals die Wärmequelle an lassen, wenn Ihr den Raum verlasst, und Kinder nie ohne Beaufsichtigung lassen. Aber das ist ja klar, oder?

Ist das Wachs heiß, dann probiert Ihr zunächst Eure Federn aus. Beim ersten Eintauchen der Federn in das heiße Wachs bitte die Feder nur ganz kurz eintauchen und dann auf das Probe-Ei auftippen. Das Ganze zusammen dauert etwa 1,5 Sekunden. Lasst Ihr die Feder zu lange im Wachs, dann geht sie kaputt, und lasst Ihr sie zu lange auf dem Ei, dann klebt sie fest.

Probiert alle Eure Federn aus, und dann probiert Eure Stecknadeln aus: Stecknadel eintauchen (ruhig ein bisschen länger, damit die Nadel heiß ist), dann aufs Probe-Ei aufsetzen und ziehen (gibt eine Linie) oder nur aufsetzen (gibt einen Punkt). Sollte keine schöne Linie zu sehen sein, liegt es entweder daran, dass das Wachs nicht heiß genug ist, oder dass nicht genug Bienenwachs enthalten ist.

Nun nehmt Ihr das Ei mit den 12 Kreisen und die Feder, die das Dreieck macht. Um jeden Kreis auf diesem Ei werden jetzt Dreiecke gemacht. Alles, was Ihr jetzt mit Wachs abdeckt, bleibt weiß.

Dann legt Ihr das Ei in die gelbe Farbe. Dort bleibt es so lange, bis Ihr mit der Farbe zufrieden seid. Das dauert in der Regel so 5 Minuten, manchmal auch länger, kommt auf die Farbe an. Dazu später mehr.

Beim Rausnehmen wird das Ei sofort mit einem weichen Tuch vorsichtig trockengetupft (nicht reiben) und bleibt dann noch für einige Zeit liegen, damit es richtig nachtrocknen kann, um weiter bearbeitet zu werden. Ihr wendet euch nun dem mittleren der drei vorbereiteten Eier zu: Ihr macht nun ebenfalls um die mit Bleistift gezeichneten Bögen Dreiecke, und wie Ihr sehen könnt, habe ich noch einmal um jeden dieser Bögen einen weiteren Bogen gezeichnet und auch dort Dreiecke aufgetragen.

Dieses Ei ist bereits gefärbt. Ihr müsst natürlich zuerst die Dreiecke mit eurer Feder auftragen und dann das Ei in gelbe Farbe geben. Was ihr auch sehr schön sehen könnt an diesem Bild: Die Bleistiftstriche müssen nicht immer 100% sitzen. Wenn Ihr beim Auftragen merkt, das stimmt nicht ganz, dann gleicht Ihr das einfach so aus. Ich arbeite da sehr nach Gefühl.


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