Birgits Online-Kurs: Sorbische Ostereier

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Damit Ihr Ostereier in der sorbischen Wachstechnik machen könnt, benötigt Ihr folgendes Material:

1. Weiße Eier mit glatter und möglichst dicker Schale. Das abgebildete Ei ist aus zwei Gründen nicht geeignet: es hat kleine Kalkerhebungen (roter Pfeil), und es hat stellenweise eine dünne Schale (blauer Pfeil). Um sicher zu gehen, dass ihr ein gutes Ei habt, haltet es unter eine Glühbirne und dreht es langsam. So könnt ihr jeden noch so kleinen Riss und jede dünne Stelle sehen. Auch diese kleinen Punkte die ihr dann seht, sind solche dünnen Stellen. Jedes Ei hat sie; wählt das Ei mit den wenigsten Punkten.

2. Kaltfarben. Ich verwende die Farben in der Mitte des Bildes und gebe von den flüssigen rechts im Bild immer nur pro Glas eine Ampulle dazu. Auf etwa 300 ml Wasser gebe ich pro Farbe 3-4 Tabletten, gut auflösen, dazu eine Ampulle flüssige Farbe und einen guten Schuss Essig. Nach dem fünften gefärbten Ei etwa läßt die Farbe an Farbkraft nach. Dann gebe ich jeweils eine neue Tablette und manchmal noch eine Ampulle hinzu. Füllt die Farbe in Gläser, die ihr verschließen könnt, darin halten sie wochenlang und müssen nicht permanent erneuert werden.

3. 3 verschiedene Stecknadeln, eine mit Metallkopf klein, eine mit Metallkopf groß (Nadeln, wie sie in neugekauften Oberhemden stecken) und eine mit Glaskopf. Glas ist wichtig, keinen Plastikkopf verwenden! Zwei Holzklammern werden als Griffe für die Stecknadeln verwendet. Es gehen aber auch alle anderen Dinge im Haushalt, die man als Griff verwenden kann.

4. Federn. Ich verwende ausschließlich Gänsefedern von einem Gänseflügel, da die am stabilsten sind. Ich gebe allerdings zu, dass es ziemlich schwierig ist, einem Bauern zu erklären, dass man nicht die Gans, sondern nur die Flügelfedern will. Ihr könnt aber auch alle anderen Federn verwenden von Tauben, Hühnern, Raben etc. die in der Natur so rumliegen, sie müssen nur groß genug sein. Ihr braucht mindestens 3 Federn. Entfernt die Federchen vom Schaft so weit wie möglich, dabei müsst Ihr sehr vorsichtig sein, da der Schaft sich verjüngt. Dann schneidet Ihr mit einer spitzen scharfen Schere am oberen Ende ein " ^ " und erhaltet so ein Viereck (rechte Feder). Wenn Ihr an der oberen Spitze ein " - " schneidet, erhaltet ihr ein Dreieck (mittlere Feder) und schneidet ihr an der oberen Spitze ein " v", erhaltet ihr ein offenes Dreieck (linke Feder).

4. Essig. Es genügt handelsüblicher Essig mit 5% Säure, für ganz schwierige Fälle sollte man etwas Essenz im Haus haben.

5. Alte Tücher. Ich benutze vorzugsweise ausgemusterte Bettwäsche, Hand- und Geschirrtücher. Ihr braucht glatte Tücher zum Saubermachen der Eier und weiche, saugfähige Tücher zum Trocknen der Eier nach dem Färben. Diese Tücher dürfen alle nicht mit Weichspüler gewaschen sein.

6. Bleistift zum Anzeichnen, vorzugsweise dünn.

7. Schablonen zum Zeichnen von Kreisen etc. Man kann alles mögliche zum Anzeichnen verwenden, wie z.B. Gummis, Schnapsgläser, Geld usw.

8. Silberlöffel. Er muss nicht unbedingt aus Silber sein, er muss sich aber biegen lassen, und er muss hohe Temperaturen aushalten. Mein Löffel stammt vom "guten" Besteck meiner Mutter. Sie hatte 12 Stück, und da dachte ich, soviel braucht sie nicht und habe einen abgezweigt. Nun ja, den Rest könnt ihr euch ja denken... auf jeden Fall arbeite ich noch heute mit diesem Löffel.

9. Sandgefülltes Glas zum Halten des Löffels, jede andere Konstruktion tut es auch.

10.Öllampe. Man muss nicht zwangsläufig diese Art der Wärmequelle wählen. Ich arbeite damit, weil es so schon vor hundert Jahren gemacht wurde. Es geht auch ein Bunsenbrenner oder ein Töpfchen mit Wachs auf einer Kochplatte, in dem Fall fällt der Löffel weg.

11. Bienen- und Kerzenwachs (Stearin), da tun es in jedem Fall Reste von Kerzen. Die Dochte nicht mit ins Wachs zum Auflösen geben. Das Gemisch sollte etwa 1/3 Stearin und 2/3 Bienenwachs sein. Das Bienenwachs macht die Mischung schön geschmeidig. Die genaue Zusammensetzung ist ein bisschen Erfahrungssache: Zuwenig Bienenwachs, und ihr könnt keine schönen Striche zeichnen und die Federn kleben beim Auftragen am Ei fest, da Kerzenwachs schneller fest wird als Bienenwachs. Zuviel Bienenwachs, und alles verschmiert leicht und deckt nicht richtig ab, das Wachs löst sich u.U. beim Färben.


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